Die Thessmann Bibliothek hat kürzlich alte Dokumente, Zeitungen und Bücher eingescannt und auf der Seite digital.thessmann.it veröffentlicht. Das Beste an der Sache: die Texte können über Volltextsuche durchsucht werden.
Ich habe darin nach alten Unterlagen über unsere Feuerwehr gesucht, und schnell mehrere Treffer gefunden.
Im „Burggräfler“ vom 9. Juni 1888 auf Seite 4 fand ich die erste Erwähnung der Feuerwehr Kurtatsch. Dort steht folgendes:
Unterland, 5. Juni. (Feuerwehr)
Jüngst hat sich Kurtatsch doch auch entschlossen,, eine freiwillige Feuerwehr zusammenzustellen, welche bei der Frohnleichnahmsprozession zum erstenmale in Parade sich vorstellte; ja ein Theil derselben bildete so gar mit brennenden Kerzen die Ehrenwache beim Allerheiligsten. Bravo! Möge die Kurtatscher Feuerwehr als gemeinnütziger Verein längeren Bestand haben, als die ehemalige Musikbande, der man keine Thräne nachgeweint haben soll.
Nicht weniger interessant ist der Artikel in den „Bozner Nachrichten“ vom 4. August 1894 auf Seite 6, wo es um einen Großbrand in Kurtatsch geht:
Großer Brand in Kurtatsch.
Es wird uns geschrieben: Gestern, am 2. d.M., Nachmittags 3 Uhr, kam aus bisher noch nicht recht aufgeklärter Weise im Oekonomiegebäude der Geschwiester Bartelli ein Schadenfeuer zum Ausbruch, welches infolge bedeutender Nahrung so rasch um sich griff, daß in unglaublich kurzer Zeit außerdem noch 2 Wohngebäude in Flammen standen. Leider war auch die Hilfe nicht momentan zur Stelle, denn die Leute waren großentheils auf den Feldern in den Moosgründen, welche weit entfernt sind und andere wieder hielten sich in Margreid auf, wo eben die Versteigerung der Hinterlassenschaft des dort unlängst verstorbenen hochw. Herrn Pfarrers stattfand, welche Umstände leider verderbenbringend werden sollten: Trotzdem die Feuerwehr von Kurtatsch schnell versammelt war, erschien auch alsbald die Feuerwehr von Margreid, welcher sich dann jene von Tramin, Soll, Salurn und Montan hinzugesellten, so daß nunmehr ausgiebige Hilfe bei der Hand war und der große Brand nach 3 Stunden ununterbrochenen Kampfes, welchen die zahlreichen Wehrmänner mit Ge schick, Bravonr und Ausdauer geführt, als lokalisirt anzusehen war, obwohl noch immer mit Rücksicht des stark wehenden Südwindes große Gefahr für das dem Vorsteher Herrn Anton Schweigl gehörende große Wohnhaus und die Nachbarhäuser herrschte. Es war ein furchtbares Feuermeer, denn nicht weniger als 6 Wohn- und 5 Deponiegebäude wurde von den Flammen ergriffen und sind größtentheils niedergebrannt.Im ganzen Etschthale war das große Feuer sichtbar, und als ich an der Brandstätte erschien, waren bereits 4 Spritzen un Aktivität und was mit besonders auffiel, daß gerade mehrere Priester sich an den Löscharbeitenergiebig beteiligten. Ich bemerkte da mit einem Wasserkübel den hochw. Herrn Pfarrer Steck von Margreid, ferner die hochw. Herren Pfarrer von Kurtatsch, die Cooperatoren von Neumarkt, Salurn, Margreid.., welche unablässig bei der Spritze thätig waren, was wirklich einen sehr guten Eindruck gemacht hat.
Abgebrannt sind: das Wohn- nnd Oekonomigebäude des Herrn Sekretärs und Cassier Jakob Kofler, ferner das Wohn- und Oekonomiegebände des Josef Peer, Wohnhans und Stadl des Anton Schweigt, das Wohn- und Oekonomiegebäude der Geschwister Bartelli, ferner ein Theil des Wohnhauses der Witwe Therese Zadra, welches Malheur dem Vinzenz Pomella ebenfalls passierte. Wenngleich an Einrichtungen und Vieh, bis auf ein Schwein nichts verbrannte, so ist der Schaden immerhin ein bedeutender und es war mir auch nicht möglich, über die Höhe desselben etwas zu erfahren. Die Abbrändler sind, soviel mir mitgetheilt, durchwegs versichert. Wie es in den Kellereien dieser abgebrannten Häuser etwa aussieht, weiß man noch nicht, da ein Eindringen unmöglich war.
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